Nachdem ich ein Jahr in der Halle auf der Bank gesessen und meinem großen Bruder nur zugesehen habe, weil mir das alles zu schnell war, habe ich mit fünf Jahren angefangen Handball zu spielen.

Ich war schon immer sportbegeistert und habe mich deshalb für ein paar Monate, parallel zum Handball, auch im Tennis und Fußball ausprobiert.

Mein großer Bruder war eigentlich der Hauptgrund, warum ich mit Handball angefangen habe. Damals wollte ich immer mit den älteren mithalten können und habe mich sehr gerne mit meinem Bruder gemessen. Ohne meine Eltern und Großeltern würde ich jetzt ebenfalls nicht hier stehen. Das ist unglaublich, wie viel Aufwand meine Familie betrieben hat, damit ich mich im Handball frei entfalten konnte und immer noch kann! In meiner bisherigen Karriere gab es natürlich noch viele Trainer von denen ich immer wieder etwas lernen konnte. Ich habe versucht aus jedem Trainer etwas mitzunehmen, egal ob es auf sportlicher oder charakterlicher Ebene war.

In meinem ersten Jahr C-Jugend habe ich gemerkt, dass ich mehr aus mir und meinem Körper rausholen möchte. Ein Jahr später stand ich dann mit 14 Jahren für die TSV Burgdorf auf der Platte. Das hat mir aber nicht gereicht, ich wollte noch mehr Zeit in den Handball investieren. Daraufhin hat sich mein Vater umgehört und ist letztendlich bei Christine Witte vom Handballverband Niedersachsen gelandet, die mir ein Internatsplatz in Hannover angeboten hat.

Man ist nie alleine und hat immer ein Team bei sich, das einen auffangen oder auch pushen kann. Auch wenn ich ab und zu etwas ruhiger bin, mag ich die Gemeinschaft sehr. Dazu ist der Handball die letzten Jahren extrem schnell und körperlich geworden. Eigenschaften, die das Spiel/die Sportart noch attraktiver gemacht haben.

Ich finde es inspirierend, wie Dirk Nowitzki danach gestrebt hat jeden Tag besser zu werden und seine Bewegungen zu perfektionieren.

Meine schönsten Momente:Deutscher Meister mit dem Handballverband Niedersachsen (2015), 2019: erstes EHF-Pokal Spiel+Tor & DHB-Pokal Final4, Saison 19/20 (4. Tabellenplatz)Meine schlimmsten Momente:Knochenprellung im Knie kurz vor dem DHB-Pokal Final4 2019

Eine Verletzung ist immer schwierig, weil du während der Reha nie um den Gedanken herumkommst: „Was wäre wenn…?“. Außerdem bist du nicht regelmäßig von deinen Mannschaftskollegen umgeben, die dir Zuspruch geben können. Letztendlich ist die Vorfreude auf das Comeback aber immer eine super Motivation hart weiterzuarbeiten.

Musik ist immer eine gute Motivation, aber ich visualisiere mir auch gerne in einer ruhigen Minute tolle Momente aus der Halle oder aber auch inspirierende Zitate. In meiner Handballkarriere möchte ich nochmal den Adler auf der Brust tragen und die Hymne vor dem Spiel singen dürfen.

Man kann nicht ganz so gut für die Zukunft planen. Jeden Monat gibt es andere Trainingspläne, was natürlich auch durch den europäischen Wettbewerb ausgelöst wird. Aber das sind unvergessliche Reisen/Erlebnisse/Spiele, deshalb möchte ich mich nicht beschweren. Ich freue mich jedoch sehr darauf, nach der Karriere meine Urlaubszeit selbst bestimmen zu können. :D

Einen strengen Ernährungsplan habe ich nicht, aber ich achte schon ein wenig darauf, was ich zu mir nehme und meinem Körper zuführe. Um Kekse komme ich jedoch leider nicht drumrum, das ist meine sogenannte „Sünde“ würde ich sagen. Mein Lieblingsgericht ist von meiner Oma: Kartoffeln mit Spinat und Spiegelei geht immer.