Lukas Joergensen

Interview

Lukas Jørgensen


Position: Kreis

Nummer: 25

Geburtstag: 31.03.1999

Geburtsort: Lejre

Größe: 193


Bisherige Vereine:


GOG (2015-2019), Aarhus Håndbold (2019-2021), GOG (2021- 2023)


Spieler der SG Flensburg - Handewitt seit: 1. Juli 2023

Länderspiele: 15 für Dänemark  (Stand: 30.09.2023)


Erfolge:

World Champion (2023), Dänischer Meister (2021/2022), Dänischer Pokal Meister (2023


INTERVIEW

lukas, mit wieviel Jahren hast Du angefangen Handball zu spielen?               

Ich habe erst mit 12 Jahren angefangen Handball zu spielen.

Gab es noch andere Sportarten, die Du zu Deiner Anfangszeit neben dem Handball ausgeübt hast?

             

In meiner Kindheit habe ich viele verschiedene Sportarten ausgeübt, aber vor allem habe ich sehr viel Fußball gespielt. Zwei Jahre habe ich Fußball und Handball gleichzeitig gespielt. Ich habe mich dann für Handball entschieden, weil meine besten Freunde Handball spielten. Außerdem war ich im Handball besser als im Fußball. Für mich war das eine große Motivation, weil ich immer sehr vom Wettbewerb getrieben war und ich gesehen habe, dass ich mehr Erfolg im Handball erzielen konnte.

Wer waren/sind Deine größten Förderer/Unterstützer/Mentoren in Deiner Handballkariere?

Meine Familie war immer eine sehr große Stütze für mich. Seit ich ganz klein war und es sich im Sport erstmal nur um Spaß und Spielen handelte, bis zu meinem professionellen Leben, das ich ich jetzt als Handballprofi führe. Meine Familie ist immer für mich da, auch jetzt, wo ich weit entfernt von meinem Zuhause bin, ist sehr oft jemand aus der Familie bei mir. Das schätze ich sehr. 

Wann hat man gesehen, dass Du ein besonderes Talent für Handball besitzt und mit wieviel Jahren bist Du auf ein Sportinternat gegangen?

Ich denke, dass ich schon immer ein gutes Ballgefühl hatte. Aber, um ehrlich zu sein,  war mir bis zu meinem 17/18 Lebensjahr gar nicht bewusst, dass ich viel Talent besitze. Es war also relativ spät, als mir ernsthaft klar wurde, dass ich die Möglichkeit hatte den Traum, ein professioneller Handballspieler zu werden,  verwirklichen zu können.

Im Alter von 16 bis 20 Jahren bin ich auf ein Internat gegangen. Dort habe ich lernen dürfen, wie ein Sportler zu leben und die Dinge zu verstehen, die es braucht, um an die Spitze seines Sports zu kommen.

Was ist das Besondere für Dich am Handballsport?

             

Ich habe generell eine große Liebe zum Sport. Der Wettkampf treibt mich an, das Gefühl, mich weiterzuentwickeln und ständig ein Ziel zu verfolgen, der Beste zu werden. Ich liebe es, Handballer zu sein. Da merke ich, was Leidenschaft für eine Sache bewirken kann. Eine Gemeinschaft, die man jeden Tag im Training mit seinen Mannschaftskollegen erlebt, die Verantwortlichen des Vereins, die dafür leben, ein Ziel zu erreichen und natürlich die Liebe und Unterstützung, die ich von den vielen fantastischen Fans erfahre. Das macht Sport und den Handball so einzigartig.

Gibt es Vorbilder für Dich im Handballsport oder generell in der Sportwelt?

Ich genieße es, außergewöhnliche Sportler zu beobachten. Ob das Tom Brady in der NFL ist, Roger Federer im Tennis oder Usain Bolt in der Leichathletik. Im Handball habe ich viel auf Bjarte Myrhols Spielstil geschaut und versucht, einige seiner Bewegungsmuster zu lernen.

INTERVIEW

Was war bislang Dein schönster Moment, welches der schlimmste Moment in Deiner Handball Karriere?

Zu meiner Freude habe ich bereits große Momente im Sport erleben dürfen. Aber die WM mit der dänischen Nationalmannschaft zu gewinnen, war das Beste, was ich in meiner Karriere und im meinem Leben bislang erlebt habe.

Mein schlimmster Moment war, als mein damaliger Verein Århus Håndbold in Insolvenz ging. Das war eine turbulente und unangenehme Zeit, die ich durchmachen musste.

Thema Verletzungen: Wie schwierig und mühsam war die Zeit in der Rehabilitation und hat Dich diese Zeit nachdenklicher, aber am Ende auch stärker werden lassen?

             

Ich habe zum Glück keine schlimmen Verletzungen in meiner Karriere gehabt. Aber natürlich sind Verletzungen ein großes Thema in unserer Welt. Unser Alltag kann im Handumdrehen auf den Kopf gestellt werden. Von einem Moment, in dem wir unseren Traum leben, hin zu einem Albtraum, dass die Karriere schon vorbei sein.  Deshalb liegt ein großer Fokus auf verletzungsvorbeugendem Training und auf Regeneration. Mir ist bewusst, dass nur sehr wenige Spieler ohne Verletzungen durch ihre Karriere kommen. Daher ist es natürlich wichtig, dass man Widrigkeiten überwindet und die Zeit bestmöglich nutzt, um dann hoffentlich stärker zurückzukommen. 

Thema Motivation: Wie motivierst Du Dich, welche Ziele hast Du Dir gesetzt und was möchtest Du in Deiner Handballkarriere noch alles erreichen?

Meine größte Motivation ist, Titel und Medaillen zu gewinnen. Ich habe große Ambitionen. Meister in der Bundesliga zu werden, im Final4 zu stehen und um die Champions League Trophäe zu kämpfen. Ich träume auch von einer langen Karriere in der Nationalmannschaft, wo ich hoffentlich weiterhin Teil einer fantastischen dänischen Mannschaft sein kann und um viele Medaillen kämpfen werde.

Mein Tipp an junge Handballer: innen


Als junger Handballer ist es wichtig, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, ob man später ein Profi wird.  Es geht darum, kontinuierlich hart für seinen Traum arbeiten zu wollen. Nicht jedes Wochenende mit seinen Schulkameraden feiern zu gehen, jeden Tag abzuhängen und die ganze Zeit Junkfood zu essen. Um ein professioneller Handballer zu werden, reicht es jedoch nicht nur aus, nur hart zu trainieren und beim Spiel Vollgas zu geben. Man muss auch insgesamt seinen Lebensstil anpassen, auf seine Ernährung achten, sein Krafttraining absolvieren und für ausreichend Schlaf sorgen. 

Es klingt wie ein Klischee, aber harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet. Der beste Rat ist also, an seinen Traum zu glauben und jeden Tag daran zu arbeiten. Auch an den Tagen, wo es nicht so läuft, wie man es gerne hätte, muss man an den Prozess glauben und sich nicht von seinem Weg abbringen lassen."



Lukas Jørgensen

- Spieler der SG Flensburg-Handewitt