Johan Hansen

Interview

Johan Hansen


Position: Rechtsaußen

Nummer: 26

Geburtstag: 01.05.1994

Geburtsort: Torshavn/Färöer

Größe: 190


Bisherige Vereine:


Kyndil (2000-2010), Skanderborg HB (2010-2015), Bjerringbro-Silkeborg (2015-2020), TSV Hannover-Burgdorf (2020-2022)


Spieler der SG Flensburg - Handewitt seit: 1. Juli 2023

Länderspiele: 82 für Dänemark  (Stand: 30.09.2023)


Erfolge:

Weltmeister 2019, 2021 und 2023, Olympia-Silber 2021, EM-Bronze 2022, dänischer Meister 2016


INTERVIEW

Johan, mit wieviel Jahren hast Du angefangen Handball zu spielen?               

Mit vier Jahren. Meine Tante war gleichzeitig Trainerin und hat mich zum Training mitgenommen

Gab es noch andere Sportarten, die Du zu Deiner Anfangszeit neben dem Handball ausgeübt hast?

             

Ich habe viele Jahre Fußball gespielt, aber mit 16 Jahren musste ich eine Entscheidung treffen. Es hätte auch Fußball werden können, da Trainer mir großes Talent attestierten. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die für Handball sprachen, nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass ich ein Angebot von einer dänischen Handballakademie erhielt.

Wer waren/sind Deine größten Förderer/Unterstützer/Mentoren in Deiner Handballkariere?

Meine Eltern haben mich viel unterstützt. Sie waren immer dabei und haben mich überall hingefahren. Generell gilt mein Dank all meinen Trainern. Sie tragen einen großen Anteil daran, dass ich heute in der stärksten Liga der Welt spielen darf.

Wann hat man gesehen, dass Du ein besonderes Talent für Handball besitzt und mit wieviel Jahren bist Du auf ein Sportinternat gegangen?

Mit 16 Jahren bin ich in eine Handballakademie nach Dänemark gezogen. Um ehrlich zu sein, war ich selbst ein wenig überrascht, dass ich dieses Angebot erhielt. Ich war nicht das größte Handballtalent. Ich konnte schnell laufen und hatte eine gute Sprungkraft, aber ich war kein überragender Handballer.

Ich lernte jedoch schnell und wider meiner eigenen Erwartungen, spielte ich drei Jahre später in der 1.dänischen Handballliga.

Was ist das Besondere für Dich am Handballsport?

             

Einfach alles!

Tag für Tag mit guten Freunden trainieren und zu spielen, die Atmosphäre in den Hallen, die Spiele und natürlich die Fans.

Wenn man in so einer Arena wie der Campushalle spielen darf und gewinnt, ist die Stimmung unglaublich schön. Ich bin sehr dankbar dafür, jetzt vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen und diese Atmosphäre zu spüren.

Gibt es Vorbilder für Dich im Handballsport oder generell in der Sportwelt?

Ja, ich hatte und habe viele Vorbilder. Es gibt nicht nur einen, als kleiner Junge gab es viele Spieler, bei denen ich Würfe abgeguckt habe. Meine Heros waren Hans Lindberg, Lars Christiansen, Anders Eggert, Lasse Svan, Luc Abalo - ich könnte viele Namen nennen. Insgesamt habe ich versucht, von allen ein bisschen zu kopieren, aber trotzdem meinen eigenen Weg zu finden.

INTERVIEW

Was war bislang Dein schönster Moment, welches der schlimmste Moment in Deiner Handball Karriere?

Der schlimmste Moment in meiner Karriere war mein Kreuzbandriss 2015. In der Phase war ich sehr erfolgreich und auf einem guten Weg, meine Karriere auf ein neues Level zu heben. Es dauerte ein Jahr, bis ich wieder spielen konnte.

Die schönsten Momente waren sicherlich die drei Weltmeister Titel mit Dänemark. Ein besonderes Erlebnis waren die Olympischen Spiele in Tokio, auch, wenn wir am Ende „nur“ die Silbermedaille gewannen.

Thema Verletzungen: Wie schwierig und mühsam war die Zeit in der Rehabilitation und hat Dich diese Zeit nachdenklicher, aber am Ende auch stärker werden lassen?

             

Als ich jung war, habe ich keine Gedanken daran verschwendet, dass mir im Handball etwas passieren könnte. Das war natürlich etwas naiv gedacht. Nach meinem Kreuzbandriss und der langen Reha wurde mir klar, dass ich jeden Tag genießen sollte. Alles kann sehr schnell weg sein.

Es ist natürlich nicht schön für Sportler verletzt zu sein, aber man lernt daraus. Man muss versuchen, das Beste daraus zu machen, so dass man am Ende stärker wieder zurückkommt.

Thema Motivation: Wie motivierst Du Dich, welche Ziele hast Du Dir gesetzt und was möchtest Du in Deiner Handballkarriere noch alles erreichen?

Ich möchte alles gewinnen. Siege bedeuten alles für mich. Persönliche Auszeichnungen sind mir nicht so wichtig. Ich möchte einfach meinen Teil dazu beitragen, dass das Team am Ende Erfolg hat.

Ich denke, ist es nicht wichtig, wie viele Tore Du selbst geworfen hast. Am Ende zählen die Pokale, die du mit Deinen Mannschaften gewonnen hast.

Mein Tipp an junge Handballer: innen


Habt einfach Spaß mit dem Ball!

Oft hört man, dass junge Handballer hart kämpfen, härter werfen und schneller laufen sollten. Ich persönlich finde, dass man am Anfang in erster Linie einfach Spaß haben sollte.

Probiere Tricks aus, lerne gut zu passen und gut zu werfen. Mit Freude und Spaß geht alles fast von wie von allein, da investieret Du gerne auch Extraminuten vor oder nach Training, um Dich und Dein Spiel zu verbessern."




Johan Hansen

- Spieler der SG Flensburg-Handewitt