Jim Gottfridsson

Interview

Jim Gottfridsson


Position: Rückraum Mitte

Nummer: 24

Geburtstag: 02.09.1992

Geburtsort: Ystad

Größe: 190 cm


Bisherige Vereine:

IFK Ystad (1996–2011), Ystads IF (2011–2013)


Spieler der SG Flensburg - Handewitt seit: 1. Juli 2013

Länderspiele: 88 für Schweden (Stand: 30.09.2023)


Erfolge:

Vize-Weltmeister 2021, Deutscher Meister 2018 und 2019, Vizeeuropameister 2018, Deutscher Vizemeister 2016 und 2017, Deutscher Pokalsieger 2015, Deutscher Vizepokalsieger 2014, 2016 und 2017, Super Cup Sieger 2013 und 2019, Champions League Sieger 2014, EM-Silber 2018, Bronze Jugend-WM 2011


INTERVIEW

Jim, mit wieviel Jahren hast Du angefangen Handball zu spielen?               

Ich bin quasi in der Sporthalle aufgewaschen. Mit vier Jahren begann ich als "Bambi" bei meinem Heimatverein IFK Ystad. Im Alter von sechs Jahren ging es dann los mit Handball.

Gab es noch andere Sportarten, die Du zu Deiner Anfangszeit neben dem Handball ausgeübt hast?

             

Im Sommer wurde bei uns in Schweden Fußball gespielt und im Winter Handball.

Die Mannschaften im Handball und Fußball waren dabei fast identisch. Mit dem Fußballspielen habe ich mit 14 Jahren aufgehört, um mich ausschließlich auf Handball zu fokussieren.

Wer waren/sind Deine größten Förderer/Unterstützer/Mentoren in Deiner Handballkariere?

Mein Vater war gleichzeitig auch mein erster Trainer. Meine Mutter hielt alles zusammen und passte immer auf, dass ich mich gut ernährte.

Neben meinem Vater als Trainer, gab es später auch weitere Trainer, denen ich viel zu verdanken habe. In meiner Jugendzeit waren das Markus Petersen, Johan Österberg und Stefan Mårtensson.

Mit 17 Jahren wurde ich in 1. Mannschaft von IFK Ystad aufgenommen. Robert Andersson, Trainer der 1. Mannschaft, hat mein Spiel stark verbessert. Ihm bin ich zu besonderen Dank verpflichtet.

Weitere wichtige Trainer und Bezugspersonen waren oder sind Ljubomir Vranjes, Maik Machulla und Glenn Solberg.

Wann hat man gesehen, dass Du ein besonderes Talent für Handball besitzt und mit wieviel Jahren bist Du auf ein Sportinternat gegangen?

Für mich war Handball immer das Wichtigste. Ich habe viel Zeit meiner Kindheit in den Handball investiert.  Ich war immer in der Halle, um zu trainieren oder, durch Beobachtung von älteren und größeren Spielern, zu lernen.

Als das Angebot kam, mit 16 Jahren auf ein Handball Gymnasium nach Göteborg zu wechseln, habe ich abgelehnt, weil wir aus meiner Sicht die besten Voraussetzungen für eine hervorragende Handballausbildung in Ystad hatten.

Was ist das Besondere für Dich am Handballsport?

             

Da gibt es so viel! Die Nähe zu den Fans ist sehr besonders. Man findet unter Spielern viele Freunde. Handball ist fast wie eine große Familie.

Gibt es Vorbilder für Dich im Handballsport oder generell in der Sportwelt?

Meine erstes Idol in Kindheitstagen war Kaupo Palmar*. Ich war fasziniert von ihm, weil er so hart werfen konnte.

Später dann Lubomir Vranjes, Magnus Andersson und Stefan Lövgren. Von diesen großartigen Spieler versuchte ich viel zu kopieren.

 

*Estnischer Handball-Nationalspieler. Vereine , u.a, IFK Ystad und SG Flensburg - Handewitt.

INTERVIEW

Thema Verletzungen: Wie schwierig und mühsam war die Zeit in der Rehabilitation und hat Dich diese Zeit nachdenklicher, aber am Ende auch stärker werden lassen?

             

Verletzungen gehören leider in einer Sportkarriere dazu. Je mehr Du spielst, desto größer auch die Gefahr, dass etwas passiert. Das macht mich aber nicht ängstlich. Ich habe großes Vertrauen in unsere medizinische Abteilung. Wir sind als Profisportler bestens versorgt und wenn die Ärzte und Physiotherapeuten grünes Licht geben, dann gibt es bei mir nur 110%.

Wenn ich längere Zeit verletzt war, habe ich immer nach vorne geschaut. Das Gute auch in solchen Situationen zu sehen, statt mich mit negativen Gedanken zu quälen.

Thema Motivation: Wie motivierst Du Dich, welche Ziele hast Du Dir gesetzt und was möchtest Du in Deiner Handballkarriere noch alles erreichen?

Meine größte Motivation kommt aus mir selbst heraus. Ich bin sehr ehrgeizig und will immer mehr. Im Spiel, aber auch in jedem Training. Nach über 10 Jahren auf diesem Niveau weiß ich, wie schwer es ist, Titel zu holen. Aber wenn der Erfolg da ist, zusammen im Team, ist das die schönste Belohnung für die viele Arbeit und spornt nur noch mehr an.

Mein Tipp an junge Handballer: innen


" Mein wichtigster Tipp für alle Handballspieler, die etwas erreichen wollen im Handball:

Habt Spaß!


Man kann auch sehr viel allein machen.

Mein Tipp: Konzentriere dich auf dein Spiel und mache mehr als die anderen. Ich nutze dafür die Technik des Visualisierens.

Ich habe als ganz junger Spieler unzählige Male auf das leere Tor geworfen und mir dabei vorgestellt, wie Mattias Andersson* auf meine Würfe reagieren würde. Damit habe ich mir viele Wurfvarianten erarbeiten können.


Eltern sind entscheidend in den frühen Jahren der Handball-Karriere. Eltern sollen Unterstützer sein, aber sie dürfen keinen Druck auf die Kinder ausüben."

 

* ehemaliger schwedischer Weltklassetorwart



Jim Gottfridsson

- Spieler der SG Flensburg-Handewitt